Geschichtliches

Bürgermeister:
Josef Schiefer – 1967 bis 1975
Ing. August Kaindl – 1975 bis 1980
Franz Glösmann – 1980 bis 1997
ÖkR Ing. Josef Braunshofer – 1998 bis 2009
Karl Gerstl – 2009 bis 2024                                                                                                   Mag. Franz Rafetzeder ab 2024

Die Gemeinde Wieselburg-Land wurde im Jahre 1967 durch Zusammenschluss der Kleingemeinden Gumprechtsfelden, Mühling, Marbach, Wechling und Weinzierl gebildet. Das Gemeindegebiet bildet zusammen mit dem Stadtgebiet von Wieselburg die nördliche Grenze des Bezirkes Scheibbs. Es umfasst eine Fläche von 33,94 km². In der Gemeinde Wieselburg-Land wohnen 3.715 Personen (458 Personen davon mit Zweitwohnsitz). Typisch ist die ländliche Wohnstruktur mit etwa 800 Häusern. Relativ geschlossene Siedlungsgebiete liegen in Mühling, Neumühl und Weinzierl vor. Dagegen sind in den Ortschaften Grossa, Gumprechtsfelden, Köchling, Krügling, Marbach, Schadendorf, Ströblitz und Wechling Siedlungs- und Bauernhäuser nebeneinander anzutreffen. In Berging, Brunning und Plaika sind noch ziemlich reine Bauerndörfer vorhanden. Einige bäuerliche Rotten und Einzelhöfe ergänzen die Besiedelung. Während bei den Siedlungshäusern keine einheitliche Form vorzufinden ist, liegen bei den Bauernhäusern meistens Vierkanthöfe vor.

Obwohl die Gemeinde noch jung ist, sind historische Wurzeln bis in die Jungsteinzeit (2000 v. Chr.) zurück verfolgbar. Grundsätzlich ist die Gemeindegeschichte untrennbar mit der Geschichte der Stadtgemeinde Wieselburg verbunden. Das ist einfach durch das Bestehen der gemeinsamen Pfarrgemeinde seit der Kirchengründung im Jahre 976 n. Chr., weiters durch die historischen Verbindungen der natürlich an die Nachbargemeinden anlehnenden drei Stadtteile, sowie durch die zentrale Lage und die räumliche Enge des Stadtgebietes zu erklären.

Weinzierl ist Hauptort der Gemeinde Wieselburg-Land. Es ist bereits 1030 n. Chr. urkundlich erwähnt. Damit ist zumindest die Existenz eines wehrburgartigen Baues anzunehmen. Um 1486 ist von einem größeren Baugeschehen in Weinzierl die Rede. Erst der Vischer-Stich aus dem Jahr 1670 erbringt bildlich den Nachweis über den Bestand des Schlosses Weinzierl und der Schlosskapelle in der weitgehend heutigen Form. In der Zeit der Bauernkriege spielt Weinzierl als Sammelplatz der aufgebrachten Bauern eine wichtige Rolle. Besonders erwähnenswert ist die Zeit der Freiherrn von Fürnberg (1742-1796) als Herrn von Weinzierl mit ihren Verdiensten um das österreichische Postwesen, ihrer ausgedehnten Handelsunternehmen und der Gründung der Armenhausstiftung in Weinzierl. Unter ihrer Gönnerschaft fällt auch das Wirken des damals noch unbekannten Joseph Haydn in den Jahren 1757 - 1759. Ebenso das Wirken des mit diesem zusammenspielenden J. G. Albrechtsberger, der selbst als Musiktheoretiker und Komponist bekannt wurde. Von 1796 bis 1883 war Schloss Weinzierl in kaiserlichem Besitz und teilweise auch Sommersitz der kaiserlichen Familie. Kaiser Franz Joseph schenkte 1896 das Schloss der Stadt Wien als Asyl für schwer erziehbare Jugendliche. Ab 1934 ist Schloss Weinzierl im Bundesbesitz und beherbergt seither die Höhere Landwirtschaftliche Bundeslehranstalt „Francisco-Jose-phinum“. Diese selbst wurde 1869 vom Kaiser gegründet und stellt die älteste landwirtschaftliche Lehranstalt Österreichs dar. In ihr lernen derzeit über 820 Schülerinnen und Schüler. Zum Großteil sind diese auch im angeschlossenen Internat untergebracht.

Weinzierl ist seit 1985 auch Sitz der Gemeindeverwaltung, nachdem diese seit der Gemeindegründung in einem Haus der Stadt Wieselburg eingemietet war. Die feierliche Eröffnung des neuerbauten Amtshauses erfolgte 1985 zusammen mit der Verleihung des Gemeindewappens durch Landeshauptmann i.R. Siegfried Ludwig.

Das Gemeindegebiet bietet mit seinen vielen Dörfern, seinen Fluss- und Aulandschaften, seinen Wiesen, Feldern, Äckern und Wäldern, seinen Ebenen, Hügeln und Tälern einen gut gegliederten Erholungsraum mit vielen Wandermöglichkeiten. Besondere Aussichtspunkte sind in Bauxberg (Blick auf das Donautal), Kaninghof, Hochberg, Sill und Hörmannsberg gegeben. Schöne Waldwanderungen sind im Bereich Grub, Forst am Berg und im Weinzierler Wald gegeben. Die gut ausgebauten Landes- und Gemeindestraßen im flachen Gelände erlauben auch schöne Radwanderungen.

Das Gemeindegebiet in unmittelbarer Nähe von Wieselburg ist durch eine hohe Besiedelungsaktivität gekennzeichnet. Der weitaus größere Teil des Gemeindegebietes ist rein agrarisch strukturiert. Die Produktionsbedingungen für die Landwirtschaft sind günstig. Die Ackerbau und Tierzucht betreibenden Betriebe zählen zu den besten des Landes.

Im Gewerbepark Haag haben sich in den letzten Jahren einige Gewerbebetriebe angesiedelt. Ansonsten sind im Gemeindegebiet kleinere Gewerbebetriebe vorzufinden.

Im kulturellen Bereich ist im Raum Wieselburg ein breites Angebot vorzufinden. Angefangen mit den Theaterfahrten des Theaterringes Erlauftal bis hin zu den jährlich stattfindenden herbstlichen Kulturtagen. Seit 2009 findet im Mai/Juni ein mehrtägiges Musikfest im Schloss Weinzierl statt.

Im sportlichen Bereich ist das Angebot im Zusammenhang mit der Stadtgemeinde ausreichend und vielfältig. In der Gemeinde besteht beim ESV-Wechling eine schöne Eisschützenanlage, die im Sommer und Winter zur Verfügung steht. Die Sport- und Freizeitanlage Wieselburg-Land ermöglicht vielfältige Sportmöglichkeiten wie Fußball, Beach-Volleyball, Stockschießen, Klettern, Handball, Zimmergewehrschießen, etc.